MEDIATION
Ausbildungsfahrplan (4 Module) - Allgemeine Ausbildung Mediation
Wenn zwischen Personen oder Gruppen Unstimmigkeiten und Streitereien auftreten, haben sie grob gesagt zwei Wege zur Beilegung: zum einen die Möglichkeit, ihren Disput durch Juristen ausfechten zu lassen, oder aber zum andern, eigenständig ihre Interessen zu vertreten und gemeinsam Lösungen für ihre Konflikte zu suchen. Wenn der zweite Weg Ihnen aus unterschiedlichen Gründen als der geeignetere erscheint, Sie diesen aber ohne Unterstützung nicht beschreiten wollen oder können, ist die Zeit gekommen, auf die Hilfe neutraler Fachleute zurück zu greifen, nämlich auf Mediatoren.
Was bietet dieser Lehrgang?
Der Lehrgang zum Mediator (wörtlich: Vermittler) bildet die Teilnehmenden im Rahmen von insgesamt vier Modulen gemäß den gesetzlichen Ausbildungsvorgaben in sämtlichen Anteilen der neutralen Vermittlungsarbeit (Mediation) zu zertifizierten Streitvermittlern aus (Näheres hierzu in der Themenauflistung der einzelnen Module am Ende des Ausbildungsplans). Die einzelnen Inhalte werden dabei u.a. durch Fallanalysen und Fallsimulationen mit einem optimalen Praxisbezug zu ihrer Tätigkeit als Mediatoren vermittelt.
Diesem Lehrgang liegt insgesamt ein Konzept zugrunde, welches eine übergreifende und damit von speziellen Fachthemen unabhängige Strukturierung des Mediationsgeschehens leistet. Dem allgemeinen Ausbildungsteil sind inhaltliche Schwerpunkte (z.B. Paar- und Familienmediation, Mediation am Arbeitsplatz, in Betrieben, Nachbarschaften, usw.) im weiteren Ausbildungsverlauf zuschreibbar, wie sie für die Teilnehmenden entsprechend ihrer späteren Praxis zum Tragen kommen sollen. Entsprechend weit gefächert sind auch die einzelnen Zielgruppen, die mit einem solchen Dienstleistungsangebot erreicht werden können.
Zielgruppen für das Ausbildungsangebot
-
Angehörige der psychosozialen Berufe.
-
Alle Personen, die im Kontext von Training, Beratung, Therapie und Coaching tätig sind und eine konfliktspezifische Inhaltsvertiefung ihrer Arbeit wünschen.
-
Angehörige der juristischen Berufe ( Anwälte, Notare, usw ).
-
Angehörige in beratenden Berufen
-
Angehörige der Finanz – und Versicherungswirtschaft
-
Entscheidungsträger in der Wirtschaft und öffentlichen Verwaltung
-
Angehörige der allg. Seelsorge
-
Alle Personen, die das Berufsbild des Mediatoren in die Praxis führen wollen
Teilnahmevoraussetzungen
Hinsichtlich der umfassenden Ausbildungsthematik empfiehlt sich für die Teilnehmenden ein mittlerer Bildungsabschluss, Studium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie eine mehrjährige Berufstätigkeit. Interesse am Umgang mit Personen, die in konflikthaften Situationen neutrale Hilfe wollen und eine gewisse nervliche Belastbarkeit sind für eine solche Tätigkeit eine hilfreiche Voraussetzung.
Didaktisches Vorgehen
Dem Ausbildungsgang des „zertifizierten Mediatoren" liegt in der Bundesrepublik eine staatliche Regelung zugrunde, die als solche Aussagen über den zeitlichen Umfang wie auch die Bildungsinhalte macht. Dieser Erlaß folgend orientieren sich die vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten u.a. an den folgenden Lerninhalten:
-
Das Erkennen von menschlichen Grundbedürfnissen als Basis sozialer Austauschvorgänge und deren jeweilige soziale Wirkungen her bewerten.
-
Die Entstehung von Konflikten als sozialer Triebfeder erkennen und ihre Dynamik im zwischenmenschlichen Umgang einschätzen.
-
Die Strukturierung von komplexen sozialen Vorgängen im Kontext von Konflikten in handhabbare Anteile aufzugliedern.
-
Die Wertigkeit von Neutralität als sozialer Grundhaltung innerhalb der Konfliktbearbeitung bewerten und handhaben.
-
Prinzipien und Schritte zur Gesprächsführung zwischen Personen und innerhalb von Gruppen.
-
Machtaspekte innerhalb konflikthafter Situationen einschätzen und den Umgang damit erlernen.
-
Die Gestaltung von Lösungsszenarien für Konfliktsituationen.
Die einzelnen Lerninhalte sind dabei so gestaltet, dass sie den Teilnehmenden anfangs einen profunden Einblick in die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihres mediatorischen Handelns verschaffen und ihnen ihre spätere Rolle als neutrale Kraft im Konfliktgeschehen nahebringen. Darauf aufbauend erwerben sie sich Fachkenntnisse und Fertigkeiten zur Umsetzung und praktischen Anwendung der jeweiligen Lernanteile mit Hilfe von Fallanalysen, Rollenspielen, Einzel- und Gruppenübungen und Beispielen aus der mediatorischen Praxis. Unterstützt werden die Lernschritte zudem durch Lehrtexte, Handouts sowie div. Übungsmaterialien.
Der Lernprozeß innerhalb eines jeden der vier Module, in die die Gesamtthematik aufgeteilt ist, wird zusätzlich unterstützt durch Lernzielbeschreibungen, Tabellen, thematische Zusammenfassungen sowie Tipps aus der fachlichen Anwenderpraxis.
Download des gesamten Ausbildungsfahrplans + Beschreibung der 4 Module